Securitylab Potsdam

Das SecurityLab Potsdam ist eine gemeinsame Initiative der Bundesdruckerei GmbH und des Fraunhofer-Instituts für Angewandte Polymerforschung IAP. Ziel der Kooperation ist es, mit Hilfe von organischen Materialien neue Technologien zu entwickeln, welche die eindeutige Identität für Personen, ID-Dokumente und Prozesse sicherer und mobil machen. Standort des Labors ist das Fraunhofer IAP in Potsdam-Golm.  

Projekt

Sicherheitsdokumente wie der deutsche Personalausweis und Reisepässe aus der Bundesdruckerei enthalten innovative Sicherheitsmerkmale, die eine Fälschung des Dokuments fast unmöglich machen.

Mit der zusätzlichen Aufnahme von innovativen Sicherheitsmerkmalen und deren Integration in Dokumente ist man in der Lage, eine neue Generation von ID-Dokumenten anzubieten - vom papierbasierten Dokument bis hin zur Smartcard. Denkbar sind beispielsweise einfache Anzeigen oder Displays im Ausweis, die mit einer speziellen Technologie gefertigt werden und die Selbstidentifikation des Dokuments zulassen.

Die Polymerelektronik kann für die Sicherheitsanwendungen einen erheblichen Beitrag leisten im Hinblick auf Kosten und Innovation der Sicherheitstechnologie.

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    Ziele:

    • Visualisierung der Identität
    • Personalisierung der Dokumente
    • Selbstidentifikation der Dokumente


    Wege zur Realisierung:

    • Einbinden flexibler Displaytechnologien und Schaltungen in Sicherheitsdokumente
    • Sicherheitsfarben auf Polymerbasis, die nur mit speziellen Analysemethoden zugänglich sind
  • Organische Feldeffekttransistoren - OFETs

    Der Feldeffekttransistor ist ein Grundbauelement der Elektronik. OFETs sind Baulemente, die als Halbleiter ein organisches Material nutzen. Zu den einfachen elektronischen Schaltungen zählen Logikschaltungen, Oszillatoren oder Verstärkerschaltungen. Die Optimierung dieser Kennwerte (z. B. Verstärkung, Schaltzeiten) sollen individuell gestaltet werden.

    Entwicklungsschritte:

    • Entwicklung neuer Materialien mit verbesserter Ladungsträgermobilität und Stabilität an Luft
    • Optimierung des Elektrodendesigns der OFETs für einfache Schaltungen


    Ziel:
    Entwicklung spezifisch aufeinander abgestimmter organischer Materialsysteme, die

    • aus organischen Halbleitern und polymeren Dielektrika bestehen
    • aus Lösung an Luft verarbeitbar sind
    • zu einer wesentlich verbesserten OFET-Performance auf flexiblen Trägern führen.


    Dazu ist es unbedingt erforderlich, einen großen Teil der Entwicklungsarbeiten in das Zusammenspiel zwischen organischen Halbleitern und organischen Dielektrika aufzuwenden.
    Der organische Halbleiter und das organische Dielektrikum müssen daher gemeinsam als System betrachtet und entwickelt werden.

  • Organische Leuchtdioden - OLEDs

    Aufgrund ihrer Eigenschaften sind OLEDs (Organic Light Emitting Diodes) für die Sicherheitstechnologie vielversprechend:

    • sehr dünn
    • sehr leicht
    • energieeffizient bei der Lichterzeugung
    • großflächig herstellbar
    • größerer Blickwinkel und ein helleres Bild als LCD-Systeme
    • verursachen weniger Produktionskosten als LCD-Systeme
    • individuell gestaltbar

    Ziel:
    Die Entwicklung von OLED-Strukturen auf Foliensubstraten mit Barriereschichten werden mit dem Ziel bearbeitet, eine flexible Displaystruktur mit einer Helligkeit von bis zu 300 cd/m2 zu erzeugen.

    Entwicklungsschritte:

    • Entwicklung eines geeigneten Strukturierungsverfahrens für die Elektroden auf Folie
    • Einsatz von stabilen Elektrodenmaterialien mit höherer Austrittsarbeit
    • Auswahl der geeigneten Schichtstrukturen
    • Entwicklung eines Ink-Jet-Druckverfahrens für die Schichtabscheidung auf flexiblen Substraten
    • Untersuchung der Homogenität der Schichten auf flexiblen Substraten


    Erste Muster von OLED-Leuchtanzeigen auf flexiblen Substraten wurden schon gemeinsam mit der Bundesdruckerei entwickelt und zeigen bereits jetzt große Helligkeiten bei hohem Kontrast.

  • Zur Erweiterung des Portfolios an Sicherheitsmerkmalen der Bundesdruckerei wird eine neue Klasse von Sicherheitsfarben auf Basis von Polymeren entwickelt.

    Diese Spezialfarben zeigen folgende, für den Sicherheitsdruck relevanten Eigenschaften:

    • hochgradige Kompatibilität zu Hochsicherheitskarten
    • hohe Lichtechtheit
    • digitale Druckbarkeit


    Ziel: Technologieentwicklung für polymere Sicherheitsfarben

    Weiter Informationen zu diesem Projekt finden Sie in Kürze hier.

Bundesdruckerei GmbH
Die Bundesdruckerei GmbH, Berlin, entwickelt und liefert Systemlösungen und Dienstleistungen für sichere Identifikation und zählt weltweit zu den führenden Unternehmen in diesem Bereich. Neben kompletten Pass- und Ausweissystemen liefert das Unternehmen Personaldokumente, Hochsicherheitskarten, Dokumentenprüfgeräte, Sicherheitssoftware sowie Trust-Center-Leistungen für nationale und internationale Kunden. Darüber hinaus fertigt die Bundesdruckerei GmbH Banknoten, Postwertzeichen und Steuerzeichen sowie elektronische Publikationen. Mit ihren Tochtergesellschaften BIS Bundesdruckerei International Services GmbH, D-TRUST GmbH und iNCO Sp.z o.o. beschäftigt die Bundesdruckerei circa 1.400 Mitarbeiter weltweit und erzielte im Geschäftsjahr 2006 einen Umsatz von 273 Millionen Euro.

 

Fraunhofer-Institut für Angewandte Polymerforschung IAP
Das Fraunhofer IAP bietet Material- und Verfahrensentwicklungen von Fasern, Folien, Werkstoffen, Funktionsmaterialien, Additiven, Feinchemikalien und Prozesshilfsmitteln auf Basis nativer und synthetischer Polymere an. Auf der Grundlage von synthetischen Polymeren werden neue Funktionsmaterialien mit besonderen optischen oder elektrischen Eigenschaften entwickelt und u.a. zu Bauelementen der Polymerelektronik verarbeitet. Das Fraunhofer-Pilotanlagenzentrum in Schkopau bietet FuE-Kooperationen zur Synthese und Verarbeitung von Kunststoffen in einem industriekompatiblen Maßstab an.
Der Geschäftsbereich »Funktionale Polymersysteme« ist in den einzelnen Abteilungen aktiv tätig in den Bereichen OLED, Polytronik und organische Photovoltaik (OPV). Das Fraunhofer IAP hat fachübergreifende Erfahrungen in diesen Bereichen, ausgehend von der Polymersynthese, der Charakterisierung, der Prozessierung bis hin zur Physik der Bauelemente. Das Institut arbeitet im Bereich Displays sowohl an elektrolumineszierenden als auch an flüssigkristallinen Materialien. Auch Displays auf Basis flexibler, mit Barriereschichten versehenen Substraten, können prozessiert und hergestellt werden.

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