4,5 Millionen Euro für nachhaltige Leichtbautechnologien in der Lausitz

Pressemitteilung des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg /

Wissenschaftsministerin Schüle besuchte das Fraunhofer-Institut für Angewandte Polymerforschung IAP und übergab einen Förderbescheid für den Start der Fraunhofer-Projektgruppe ZenaLeb.

© Fraunhofer IAP, Foto: Till Budde
Wissenschaftsministerin Dr. Manja Schüle, Prof. Dr.-Ing. Holger Seidlitz und Felix Kuke bei der Übergabe des Förderbescheids.

Wissenschaftsministerin Dr. Manja Schüle übergab Professor Dr. Holger Seidlitz, Forschungsbereichsleiter »Polymermaterialien und Composite PYCO« und Felix Kuke, künftiger Leiter der Fraunhofer-Projektgruppe »Zentrum für nachhaltige Leichtbautechnologien« (ZenaLeb), im Rahmen ihres Besuches des Fraunhofer-Instituts für Angewandte Polymerforschung IAP im Potsdam Science Park einen Förderbescheid in Höhe von 4,5 Millionen Euro für die Projektgruppe ZenaLeb. Diese soll am 1. August 2021 an der BTU Cottbus-Senftenberg an den Start gehen.

Wissenschaftsministerin Dr. Manja Schüle: »Recycelbare Windkrafträder, Wasserstoff-Speicher als Energieträger und neuartige Verbundstoffe sind nur einige Beispiele für effizienter Leichtbaustrukturen der nächsten Generation. Mit unserer Förderzusage fließen 4,5 Millionen Euro in deren Erforschung und Entwicklung. Dafür werden die sich hervorragend ergänzenden Kompetenzen und Ressourcen der BTU Cottbus-Senftenberg und des Fraunhofer IAP in der Fraunhofer-Projektgruppe ZenaLeb gebündelt. Diese Kooperation setzt wichtige Impulse in der Lausitz, um den Strukturwandel erfolgreich zu gestalten und den Transfer von Technologien aus der Forschung unmittelbar in die Anwendung zu überführen.

Für die Energiewende und für die notwendige Erreichung der Klimaziele der Bundesregierung ist der Leichtbau eine essentielle Komponente. Damit wird erneut klar: Brandenburg belegt einen Spitzenplatz in der Nachhaltigkeitsforschung und Zukunft wird – einmal mehr – in Brandenburg gemacht.«

Professor Seidlitz: »Die Vision von ZenaLeb wurde maßgeblich durch Entwicklungen im Rahmen des Strukturwandels geprägt, um entstehende Bedarfe der regionalen Industrie im Bereich Leichtbau abdecken zu können. Als Schnittstelle zwischen Entwicklung und Anwendung wird ZenaLeb nachhaltige und praxisnahe Lösungen durch unseren Next Generation Leichtbau für das neue ICE-Werk der Deutschen Bahn und das Zentrum zur Erforschung Hybrid-Elektrischer Antriebe (CHESCO) in Cottbus sowie in der Region ansässige Automobilhersteller und deren Zulieferer ermöglichen. Dieses industrienahe Entwicklungs- und Kooperationsmodell bildet die Grundlage für einen schnellen Wissens- und Technologietransfer und die Etablierung der Projektgruppe, nach Ablauf der Anschubfinanzierung nach 5 Jahren, als eine nach dem Fraunhofer-Modell selbstfinanzierte Einheit.«

Das Zentrum für nachhaltige Leichtbautechnologien (ZenaLeb) wird die Entwicklung von effizienten Leichtbaustrukturen nächster Generation voranbringen. Dafür sollen entlang der gesamten Wertschöpfungskette von der Polymerentwicklung, Materialaufbereitung und -verarbeitung über neuartige Fertigungstechnologien bis hin zu zukunftsweisenden Optimierungsstrategien wie datengetriebene Modellierungsansätze, Methoden der Künstlichen Intelligenz und des Machine-Learnings, ganzheitliche marktfähige Systemlösungen erarbeitet werden. Diese neuartigen hybride Material- und Fertigungsansätze können zum Beispiel in der Fertigung neuer Speicher für Wasserstoff eingesetzt werden.

Der Institutsleiter des Fraunhofer IAP, Prof. Dr. Alexander Böker, ergänzt: »Wir begrüßen und schätzen die stetige Unterstützung des Fraunhofer IAP durch das Land Brandenburg sehr. Mit dem Aufbau der neuen Projektgruppe ZenaLeb verstärken wir unser Engagement in der Lausitz und unseren Beitrag zum regionalen Strukturwandel. ZenaLeb bearbeitet zudem direkt Herausforderungen, die sich aus dem Kohleausstieg ergeben, und eröffnet neue Wege zu einer nachhaltigeren Energiewirtschaft. Energiewende und Nachhaltigkeit sind zwei unserer Leitthemen am Fraunhofer IAP.«

 

Das 1992 gegründete Fraunhofer-Institut für Angewandte Polymerforschung IAP ist spezialisiert auf die Erforschung und Entwicklung von Polymeranwendungen. Es unterstützt Unternehmen und Partner bei der Entwicklung und Optimierung von innovativen und nachhaltigen Materialien, Prozesshilfsmitteln und Verfahren. Dazu gehören unter anderem die umweltschonende, wirtschaftliche Herstellung und Verarbeitung von Polymeren oder biobasierten Polymeren aus nachwachsenden Rohstoffen. Die Anwendungsfelder reichen von Biotechnologie, Medizin, Pharmazie und Kosmetik über Elektronik und Optik bis hin zu Anwendungen in der Verpackungs-, Umwelt- und Abwassertechnik oder der Luftfahrt-, Automobil-, Papier-, Bau- und Lackindustrie. Am Institut arbeiten rund 250 Wissenschaftler*innen und Mitarbeiter*innen. Es wird seit 2015 von Prof. Dr. Alexander Böker geleitet.

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