Tabletten statt Spritzen – Metastasehemmer werden oral bioverfügbar
Bei der Behandlung gastrointestinaler Tumore, also Tumore der Speiseröhre, des Magens, der Bauchspeicheldrüse sowie des Dünn- und Dickdarms spielen unter anderem Metastasehemmer eine wichtige Rolle. Sie werden dem Patienten üblicherweise über eine Infusion verabreicht. Etwa einen halben Tag dauert diese Behandlung mit diesen Medikamenten der BCS Klasse III.
Die orale Behandlung könnte eine Alternative Therapiemethode sein. Das Schlucken einer Tablette hätte durch den direkten Zugang zum Magen-Darm-Trakt einen höheren Wirkungsgrad. Zudem wäre diese Behandlung weniger schmerzhaft. Die Herausforderung: Medikamente der BCS Klasse III sind wasserlöslich und haben eine nur eine geringe Bioverfügbarkeit, d.h. sie werden durch den Verdauungstrakt einfach durchgespült – ein bisher ungelöstes Problem in der pharmazeutischen Industrie. Hier setzt unser Projekt an:
Am Institut für Arzneimittelforschung (IDR, School of Medicine) der Hebräischen Universität Jerusalem wurden zwei unterschiedliche Typen von Antikrebs-Medikamenten als Model-Verbindungen sowie eine neue von der FDA zugelassene Verbindung entwickelt. Am Fraunhofer IAP forschen wir daran, die Bioverfügbarkeit der Metastasehemmer zu erhöhen – einerseits durch Komplexierung mit speziellen Polymertransportsystemen, andererseits durch polymerbasierte Nanocarrier. Diese Wirkstoffverbindungen werden schließlich durch biopharmazeutische Untersuchungen evaluiert. Unsere Forschung wird die orale Therapie mit BCS III Pharmazeutika verbessern.
Eckdaten der Kooperation:
Projekt | Improving the oral bioavailability of Class III BCS drugs |
Projektlaufzeit | 2013 - 2016 |
Partner | Fraunhofer IAP, Potsdam-Golm, Germany Institut for Drug Research (IDR) (School of Medicine), Hewbrew University, Jerusalem |
Förderung | über Fraunhofer-internes Projekt ICON / Kooperation der Besten |