Polysaccharidchemie

Chitin und Chitosan − Vom Panzer in die Industrie

Chitin unterscheidet sich von Cellulose durch eine Acetamid-Gruppe in Position 2. Es kommt bei verschiedenen wirbellosen Tieren vor und hat Stützfunktionen, ähnlich wie Cellulose bei Pflanzen. Chitosan ist das Deacetylierungsprodukt des Chitins und in verdünnten Säuren löslich. Durch die Deacetylierung und die daraus entstehende freie Amino-Gruppe entsteht in nicht alkalischer Lösung ein Polykation, welches durch antiallergene, antibakterielle und antivirale Wirkungen gekennzeichnet ist. Mögliche Anwendungen von Chitosan lassen sich in Medizin, Pharmazie, Landwirtschaft und Nahrungsmitteln, Kosmetik, Textilien, Wasserbehandlung und Papierindustrie finden. Auch zum Anti-Graffiti-Schutz an öffentlichen Gebäuden ist der Einsatz von Chitosan denkbar.