Rückblick

Fraunhofer IAP eröffnet Anwendungszentrum und feiert 20-jähriges Jubiläum

Pressemitteilung /

Am 12. Juni 2012 eröffnete das Fraunhofer-Institut für Angewandte Polymerforschung IAP das »Anwendungszentrum für Innovative Polymertechnologien« und feierte gleichzeitig sein 20-jähriges Jubiläum. Vor allem neuartige Materialien und Technologien sollen in dem Erweiterungsbau vom Labor in den industrienahen Maßstab übertragen werden. High-Tech-Polymere mit besonderen elektrischen und optischen Eigenschaften, biokompatible Materialen sowie nachwachsende pflanzliche Rohstoffe stehen im Fokus.

© Fraunhofer IAP 2012, Foto: Mario Hoffmann
Eröffnungszeremonie mit H.-P. Hiepe, Prof. H.-P. Fink, Prof. S. Kunst, Prof. U. Buller, Ch. Nagel-Hirschauer, J. Jakobs (v.l.)
© Fraunhofer IAP 2012, Foto: Till Budde
VIP-Tour durch das Anwendungszentrum: Ministerin Prof. Kunst besichtigt organische Leuchtdioden.
© Fraunhofer IAP 2012, Foto: Till Budde
Das Anwendungszentrum am Morgen vor seiner Erföffnung.

»Der Schritt vom Labor bis zur industriellen Fertigung ist groß«, sagte Professor Fink zur Eröffnung. Das Anwendungszentrum stelle daher einen Entwicklungssprung für das Institut dar betonte Prof. Fink und bedankte sich für die vielfältige Unterstützung, insbesondere durch die EU, die Fraunhofer-Gesellschaft, das BMBF und das Land Brandenburg. Über 250 Gäste aus Politik, Wirtschaft und Forschung gaben sich die Ehre, darunter die Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur in Brandenburg, Prof. Sabine Kunst, Potsdams Oberbürgermeister Jann Jakobs, Henning Heidemanns, Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft und Europaangelegenheiten, Hans-Peter Hiepe, BMBF, und Christoph Nagel-Hirschauer vom betreuenden Architekturbüro des Erweiterungsbaus, Architekten Schmidt-Schicketanz und Partner GmbH, München.

»Das Fraunhofer IAP feiert nicht nur 20 Jahre Polymerforschung, sondern auch 20 Jahre begeisterte und fleißige Mitarbeiter.« betont Professor Buller, der von 1997 bis 2006 das Institut leitete und seit 2006 Fraunhofer-Vorstand für Forschungsplanung ist. Im Jahr 1992 begannen die Arbeiten zunächst in Teltow-Seehof, erinnerte sich Buller. „Wir haben viel Gutes aufgebaut.“ Wissenschaftsministerin Sabine Kunst lobte die Arbeit des Fraunhofer IAP und sprach von einer Erfolgsgeschichte. »Es hätte keiner gedacht, dass es sich so entwickelt.« Sie betonte, dass das Institut die Wettbewerbsfähigkeit der gesamten Region steigert. »Ein Markenzeichen der Fraunhofer-Gesellschaft ist die angewandte, industrienahe Forschung. Wir kooperieren mit Partnern auf der ganzen Welt, zunehmend auch in Brandenburg« ergänzte Fink.

Im Anschluss der Festreden und dem Durchschneiden des roten Bandes durch Ministerin Kunst konnten sich die Gäste einen Eindruck von den Räumlichkeiten und Forschungsthemen des Anwendungszentrums verschaffen. Forschungsbereichsleiter Dr. Armin Wedel stellte eine Pilotanlage zur Herstellung von organischen Leuchtdioden und organischen Solarzellen vor. Auch flexible Systeme sollen hier realisiert werden. Abteilungsleiter Dr. Joachim Storsberg möchte körperverträgliche Materialien für Implantate entwickeln. Insbesondere künstliche Augenhornhäute der zweiten Generation stehen im Fokus seiner Arbeiten. Nicht zuletzt sollen im Anwendungszentrum bisherige Nebenprodukte der Landwirtschaft − etwa Haferspelzen oder Weizenkleie − für die Herstellung von Kunststoffen nutzbar gemacht werden. »Dadurch könnte die Kunststoffindustrie unabhängiger vom Rohöl werden«, meint Wissenschaftler David Dietz. Abgerundet wurden die Feierlichkeiten durch eine Vortragsveranstaltung am Nachmittag. Renomierte Fraunhofer-Forscher stellten hier die Highlights aus 20 Jahren Polymerforschung vor, nachdem der langjährige stellvertretende Kuratoriumsvorsitzende, Prof. Gerhard Koßmehl, noch einmal die Geschichte des Fraunhofer IAP Revue passieren ließ.

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