Institutsleiter des Fraunhofer IAP nimmt internationalen Preis der Celluloseforschung entgegen

Pressemitteilung /

Prof. Hans-Peter Fink nimmt am 9. April 2013 den wichtigsten und international anerkanntesten Preis auf dem Gebiet der Celluloseforschung in New Orleans entgegen. Der »Anselme Payen Award« 2012 der American Chemical Society ACS, Cellulose and Renewable Materials Division, wird auf der ACS-Frühjahrstagung vergeben. Zur Würdigung des Preisträgers findet in diesem Rahmen ein Symposium zum Thema »Chemische Verarbeitung von Cellulose – vom Rohmaterial zu neuen Anwendungen« statt.

© Fraunhofer IAP, Foto: Till Budde

Der jährlich vergebene Preis würdigt herausragende Beiträge zur Forschung und chemischen Technologie von Cellulose und verwandten Produkten. Er gilt als der wichtigste und international anerkannteste Preis auf dem Gebiet der Celluloseforschung. Mit Prof. Fink, Leiter des Fraunhofer-Instituts für Angewandte Polymerforschung IAP in Potsdam-Golm, wird dieser Preis erstmals einem Wissenschaftler aus der Fraunhofer-Gesellschaft verliehen.

Cellulose ist ein faszinierendes Biopolymer und der am häufigsten vorkommende nachwachsende Rohstoff − nicht nur im waldreichen Deutschland, sondern auf der gesamten Erde. Infolge seiner Struktur ist der nachhaltige Chemierohstoff unschmelzbar und in üblichen Lösungsmitteln nicht löslich. Verglichen mit den schmelzbaren erdölbasierten Massenpolymeren ist die chemisch-technische Verarbeitung  der Cellulose zu Fasern, Folien oder Kunststoffen eine besondere wissenschaftliche und industrielle Herausforderung. Dieser stellt sich Prof. Hans-Peter Fink bereits seit über 20 Jahren.

Zu Beginn seiner Forschungslaufbahn untersuchte er zunächst Strukturveränderungen und Struktur-Eigenschaftsrelationen der Cellulose in chemisch-technischen Prozessen, bevor er später zusammen mit seinen Mitarbeitern im Fraunhofer IAP neue Verarbeitungsverfahren und Celluloseprodukte bis in den Pilotanlagenmaßstab entwickelte. Hierzu gehören die in enger Kooperation mit der Industrie erarbeiteten Verfahrensprinzipien zur Herstellung von Fasern, Blasfolien und Vliesstoffen, sogenannten Meltblown-Nonwovens. Ausgehend vom Grundgedanken der schmelzeähnlichen Verarbeitung der Cellulose gelang es Fink und seinen Mitstreitern zuletzt, neuartige und umweltfreundliche Methoden zur Herstellung hochfester technischer Cellulosefasern zu entwickeln.

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