»Silver Cornea« – Internationaler Preis für Fraunhofer-Forscher

Pressemitteilung /

© Fraunhofer IAP, Foto: Till Budde
Preisstele »Silver Cornea«

Für seine bedeutenden Beiträge für den Fortschritt bei der Behandlung von Hornhauterkrankungen erhielt Dr. Joachim Storsberg vom Fraunhofer-Institut für Angewandte Polymerforschung IAP in Potsdam-Golm den internationalen Forschungspreis »Silver Cornea«. Gemeinsam mit Augenärzten und Firmen entwickelte er Biomaterialien für künstliche Hornhäute und verbreitete sein Wissen über Hornhauterkrankungen in zahlreichen Vorträgen für Wissenschaftler, Ärzte und Patienten. Die Auszeichnung erhielt er auf dem »7th International Symposium on Advances in diagnosis and treatment of corneal disseas« durch den weltberühmten Augenchirurgen Prof. Edward Wylegala.

»Wenn mir ein ehemals blinder Patient in die Augen schaut und mir die Hand reicht – das ist für mich einer der ergreifendsten Momente«, freut sich Joachim Storsberg. Die künstliche Hornhaut ArtCornea, die er mit seinen Partnern entwickelt hat, hat bereits mehreren Menschen das Augenlicht zurückgegeben. »Diese Patienten tolerierten eine Spenderhornhaut aufgrund ihrer Erkrankung nicht oder hatten bereits mehrfach erfolglose Transplantationen hinter sich«, erklärt der Biomaterial-Experte. Doch nicht nur ultima-ratio-Patienten können von Storsbergs Forschung profitieren. Eine weitere Entwicklung, die künstliche Hornhaut ACTO-TexKpro, eignet sich vor allem für die Erstversorgung – etwa wenn die Hornhaut durch chronische Entzündungen, schwere Unfälle sowie Verätzungen oder Verbrennungen zerstört wurde. »Das Schöne an meiner Forschung ist, dass man den Erfolg sehen kann und dass sie sehr geschätzt wird«, so Storsberg.

Der Chemiker gehört zu den führenden Forschern im Bereich der Entwicklung künstlicher Hornhäute. Weltweit sind nur drei Gruppen auf dieses Thema spezialisiert. Seit 2004 entwickelt der gebürtige Mainzer Biomaterialien für die Medizintechnik am Fraunhofer IAP. Mit seiner Forschung und seinem Wissen hat er maßgeblich dazu beigetragen, das Spektrum an therapeutischen Möglichkeiten für Augenärzte zu erweitern. Dafür wurde er bereits mehrfach ausgezeichnet.

»Ich fühle mich sehr geehrt, diesen Preis entgegennehmen zu können und werde mich gemeinsam mit meinem Team und meinen Partnern weiterhin intensiv der Entwicklung künstlicher Hornhäute widmen. Für die Zukunft wünsche ich mir, dass wir noch stärker auf dem Gebiet der Augenheilkunde arbeiten können. Wir sprudeln vor Ideen und es gibt so viel Verbesserungspotenzial«, sagt Storsberg.

 

Abteilung Biomaterialien und Healthcare

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