Innovationsbündnisse der BTU sind erfolgreich im Bundesförderprogramm ‘WIR!‘ für Ostdeutschland

Pressemitteilung der BTU Cottbus-Senftenberg /

Innovative Technologien für die Anpassung der Landnutzung an den Klimawandel und zur digitalen Reparatur in der Industrie 4.0 erforschen zwei Vorhaben der BTU Cottbus-Senftenberg gemeinsam mit Partnern aus der Wirtschaft und erhalten dafür insgesamt 16 Millionen Euro.

Im Rahmend er BMBF-Förderlinie "Wandel durch Innovation in der Region" erforschen BTU-Wissenschaftler gemeinsam mit einem Netzwerk an Partnern innovative Technologien für die Landwirtschaft sowie für die digitale Wartung, Instandhaltung und Reparatur (Grafik: BMBF)

Die BTU Cottbus-Senftenberg hat in der BMBF-Förderlinie „Wandel durch Innovation in der Region“ (WIR!) gepunktet. Das WIR!-Bündnis „Land-Innovation-Lausitz“ entwickelt innovative Technologien und Nutzungsformen zur Anpassung der Landwirtschaft an Klimaextreme.
Im Vorhaben „Digitale Reparaturwerkstatt Berlin-Brandenburg“ erforscht Prof. Markus Bambach, Leiter des Lehrstuhls Konstruktion und Fertigung, mit seinem Team digitale Lösungen in der Wartung, Instandhaltung und Reparatur.

 

Insgesamt 20 ostdeutsche Initiativen erarbeiten im Rahmen der WIR!-Initiative Lösungen für den Strukturwandel. Gefördert werden sie mit 200 Millionen Euro vom  Bundesministerium für Bildung und Forschung. „Wir sind stolz, dass gleich zwei Vorhaben unserer Universität die Förderung erhalten. Damit können wir einen wesentlichen Beitrag zur Bewältigung der mit dem geplanten Kohleausstieg verbundenen Herausforderungen in der Lausitz leisten. Unsere Entwicklungen stehen beispielhaft für die Lösungen, die auch international anwendbar sind“, so die amtierende BTU-Präsidentin Prof. Dr. Christiane Hipp.

 

Im Vorhaben „Land-Innovation-Lausitz“ entwickeln Wissenschaftler der BTU gemeinsam mit Partnern aus namhaften außeruniversitären Forschungseinrichtungen des Landes Brandenburg sowie Unternehmen der Region innovative Technologien für die Anpassung der Landwirtschaft an Klimaextreme und die Steigerung der Wertschöpfung aus der Verwertung von Agrarprodukten. Im Mittelpunkt des Projekts stehen die Entwicklung von biologisch abbaubaren Agrarfolien aus pflanzlichen Rohstoffen, neuartigen Pflanzensystemen und digitalen Landnutzungstechnologien. Ebenso entwickeln die Forschenden Boden- und Pflanzenmikrosensorik sowie innovative Bodenzusatzstoffe, die einzeln oder in Kombination die Produktion hochwertiger Lebensmittel oder die Erzeugung von Pflanzen mit gesundheitsfördernden Inhaltsstoffen ermöglichen und sicherstellen sollen.

 

Im zweiten WIR!-Bündnis „Digitale Reparaturwerkstatt Berlin-Brandenburg“ arbeiten Wissenschaftler gemeinsam mit mehr als 100 Partnern aus der Region an innovativen digitalen Wartungs-, Instandhaltungs- und Reparatur-Technologien. Wartung, Instandhaltung und Reparatur sind in der Lausitz fest verankert und werden durch die Digitalisierung grundlegend verändert. Mussten defekte Bauteile in Industrieanlagen bisher noch zeitintensiv abgebaut und in die Werkstatt transportiert werden, können die Arbeiten künftig vor Ort erfolgen. Werden verschlissene oder beschädigte Bauteile im eingebauten Zustand aufgearbeitet,  sparen Unternehmen kostenintensive Ausfallzeiten. „Gerade bei großen Bauteilen wie wir sie beispielsweise aus der Luftfahrt oder der Energieerzeugung kennen, können Unternehmen von mobilen Lösungen profitieren. Unser Themenspektrum in diesem Bereich reicht von der Sensorik zur Zustandsüberwachung über die additive Fertigung von Ersatzteilen und mobilen Reparatur-Plattformen bis hin zu Augmented Reality-Lösungen und kooperativen Mensch-Roboter-Technologien“, fasst Prof. Markus Bambach die Ziele des Projekts zusammen. „Das Innovationsfeld der Wartung, Instandhaltung und Reparatur umfasst zahlreiche Wertschöpfungsketten. Die Potenziale der Digitalisierung in diesem Feld nutzen wir konsequent für die Gestaltung des Strukturwandels und schaffen technologische Dienstleistungs- und Geschäftsmodellinnovationen.“
Die „Digitale Reparaturwerkstatt Berlin-Brandenburg“ soll Unternehmen eine breite regionale Partizipation an technologischen und digitalen Innovationen ermöglichen und ein Ort  für Ansiedlungen und Gründungen sein.

Gefördert werden beide Projekte mit einem Volumen von je 8 Mio. € bis zur Zwischenbegutachtung im Jahr 2021. Eine Verlängerung ist geplant.

 

Hintergrund der BMBF-Förderlinie "Wandel durch Innovation in der Region" (WIR!)

Das 2017 gestartete Bundesprogramm ‘WIR! – Wandel durch Innovationen in der Region‘ richtet sich an Regionen in Ostdeutschland. Der Bund fördert in den kommenden Jahren mit insgesamt 200 Millionen Euro breit aufgestellte regionale Bündnisse in Ostdeutschland, die gemeinsam Strategien entwickeln, um Potenziale zu identifizieren und so die Innovationskraft ihrer Region zu stärken. Insgesamt wurden mehr als 100 Anträge eingereicht – 32 von ihnen starteten Ende 2017 in eine erste Phase, um ihre Innovationskonzepte weiter zu schärfen. Davon wurden nun 20 Initiativen ausgewählt, die im Rahmen der Umsetzungsphase bis zu 15 Millionen Euro bekommen, darunter vier Initiativen aus Brandenburg. Etwa zwei Jahre nach Beginn der Umsetzungsphase erfolgt eine Zwischenbewertung, in der über die Weiterführung der Förderung entschieden wird.

 

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