Nanomedizinische Anwendungen

Nanopartikel für Therapie und Diagnostik

Die Anwendung von Nanopartikeln in Medizin und Diagnostik ist vielversprechend und hat aufgrund der einzigartigen physikochemischen Eigenschaften der Partikel eine Vielzahl an Vorteilen. Wir analysieren die spezifische und unspezifische Wechselwirkung von Nanopartikeln mit biologischem Material wie Proteinen, Zellen und Gewebe. Dabei vereinen wir unsere Expertise in der Synthese und der Funktionalisierung von Nanopartikeln für biomedizinische Anwendungen mit unserem Know-how in der Entwicklung von In-vitro-Tests.

Entdecken Sie die vielfältigen Möglichkeiten von Nanopartikeln

 

Nanopartikel und Biofunktionalisierung

Synthese von anorganischen und polymeren Partikeln für Diagnostik und Drug Delivery, Oberflächenmodifizierung, Biofunktionalisierung mit Liganden

 

Zellinteraktion

In-vitro-Zellstudien, Bewertung der Wechselwirkung zwischen Nanopartikeln und Zellen

 

Transfersysteme

Lipidbasierte Nanopartikel als Wirkstoffträger für die Medizin, maßgeschneiderte Polymerliganden für den physiologischen Einsatz von anorganischen Nanopartikeln

 

Polymer-Additive

Polymere als Rohstoffe für die Kosmetik und als Additive für die Industrie und Bioökonomie: »grüne« Synthesen, Alternativen für petrochemische Rohstoffe, biogene Polymere

 

Kosmetik und Cosmeceuticals

Neue Rohstoffe, Tests in Formulierungen, Analytik, Stabilität

Wege der Kooperation

  • Auftragsforschung 
  • Forschungsprojekte
  • Machbarkeitsstudien
  • Entwicklungsdienstleistung
  • öffentlich geförderte Forschung

Wir sind für Sie da!

Wir freuen uns auf Ihre Fragen, Anregungen und Wünsche.

Nanopartikel und Biofunktionalisierung

Wir synthetisieren maßgeschneiderte Nano- und Mikropartikel für Anwendungen in der Biomedizin, Biosensorik und Bioökonomie. Dabei kommen verschiedene anorganische Kerne mit unterschiedlichen funktionellen Eigenschaften zum Einsatz, die durch unterschiedliche Polymere stabilisiert werden. Alternativ können diese Strukturen Schicht für Schicht direkt aus verschiedenen Polymeren aufgebaut werden, die Frachtmoleküle wie Medikamente, Proteine, Enzyme, Fluoreszenzfarbstoffe oder Nukleinsäuren enthalten. Wir modifizieren die Oberflächen gezielt, um eine Interaktion mit bestimmten Gewebetypen oder Zellen zu ermöglichen.

Nanopartikel für biologische und bioökonomische Anwendungen

  • Synthese verschiedener Partikelsysteme
  • Phasentransfer und Biofunktionalisierung mit spezifischen Liganden: Antikörper, Peptide, Moleküle, Zucker, Aptamere, Nukleinsäuren
  • Einführung von funktionellen Gruppen
  • kundenspezifische Anpassungen

Synthese von Ligandensystemen und Farbstoffen

  • chemo- und stereoselektive Modifizierung von Antikörpern
  • Einführung von gezielten Elementen in Moleküle für XFI Imaging, Massenspektrometrie und weitere Analysemethoden

Analytik

  • dynamische Lichtstreuung
  • Elektronenmikroskopie
  • elementspezifische Konzentrationsbestimmung
  • massenspektrometrische Analyse
  • Proteinkorona-Bildung
  • Labeling mit Fluorophoren
  • Ligand-Bindungsstudien
  • Nachweis von Proteinen und Nukleinsäuren
  • Charakterisierung der Partikel: UV-VIS- oder Fluoreszenzspektroskopie, Relaxometrie, thermogravimetrische Analyse (TGA), MPI, NMR, IR
  • Studien zur Biokompatibilität

 

Projekte

  • Partikel als Kontrastmittel für die medizinische Bildgebung, z. B. für die Magnetresonanztomographie (MRI), die Magnetpartikel-Bildgebung (MPI), die Röntgenfluoreszenz-Bildgebung (XFI)
  • Synthese von Labels für die Zielbildgebung
  • LIBIMEDOTS: Funktionalisierung von Quantum Dots mit Antikörpern zur Phenotypisierung von Zellen
  • interkallierente Farbstoffe für die Markierung extrazellulärer Vesikel
  • Antikörpermodifikationen für das Imaging
  • Oberflächenmodifikation von Polymerstrukturen für bessere Biokompatibilität und Viabilität

Publikationen

  • Feliu N, Parak WJ. Developing future Nanomedicines, Science 384,6694 (2024)
  • Benedict Lemich S, Soltau S, Weißpflog M, Schulze VR, Feliu N, Hankiewicz B, Abetz V.” Defining New Benchmarks of Low CTAB-Concentration-Based Gold Nanorod Synthesis: The Underestimated Potential of Polymer-Directed Anisotropic Growth”. Advance Functional Materials, (2024)
  • Liu Y,  Körnig C, Qi B, Schmutzler O, Staufer T, Sanchez Cano C, Magel E, White JC, Feliu N, Grüner F, Parak WJ, "Size- and ligand-dependent transport of nanoparticles in Matricaria chamomilla as demonstrated by mass spectroscopy and X-ray fluorescence imaging", ACS Nano, 12941-12951 (2022)
  • Chen G, Halim H, Yang H, Zhou Y, Zhu D, Parak WJ, A. Riedinger, Feliu N, " Semiconductor Nanoplatelets as Ultra-Bright Fluorophores for Two-Photon Absorption Cell Imaging", The Journal of Physical Chemistry 126, 5658–5664 (2022)
  • Alkilany AM, Zhu L, Weller H, Mews A, Parak WJ, Barz M, Feliu N. Ligand density on Nanoparticles: A parameter with a critical impact on nanomedicine. Advanced Drug Delivery Reviews. 143, 22-36 (2019)

Zellinteraktion

Die zellulären Aufnahmemechanismen, die durch Größe, Form und Oberflächeneigenschaften der Nanopartikel beeinflusst werden, sind entscheidend für deren Verbleib in biologischen Systemen. Nach ihrer Aufnahme in Zellen können Nanopartikel zelluläre Prozesse modulieren, Signalwege und Genexpression beeinflussen und letztlich die zellulären Funktionen verändern. Wir analysieren die Wechselwirkung von Nanopartikeln mit verschiedenen Zellen qualitativ und quantitativ.

Nanopartikel haben enormes Potenzial, um medizinische Anwendungen zur revolutionieren.

Expertise

  • qualitative und quantitative in-vitro-Untersuchungen spezifischer und unspezifischer Zellinteraktionen
  • kundenspezifische Zellassays
  • Visualisierung der zellulären Interaktion
  • magnetische Isolation einzelner Zellen
  • kundenspezifische Beratung
  • massenspektrometrische Analysen
  • Qualitätssicherung

 

Analytik

  • Studien zur Biokompatibilität und Toxikologie 
  • zelluläre Aufnahme und Lokalisierung von Nanopartikeln in Zellen 
  • Confocale Mikroskopie 
  • Fluorescenz-Durchflusszytometrie (FFC) 
  • Abbaubarkeitsstudien

Projekte

  • Isolierung spezifischer Zellen aus Gemischen mittels magnetischer Separation
  • Drug delivery für Wirkstoffe
  • Kolokalisierung von Fluoreszenzmarkern
  • Biomarkeranalysen
  • Kontrastmittel für die medizinische Bildgebung

Publikationen

  • Yan H, Cacioppo M, Megahed, S, Arcudi F, Dordevic L, Zhu D, Schulz F, Prato M, Parak WJ, Feliu N, "Influence of the chirality of carbon n nanodots on their interaction with proteins and cells", Nature Communications 12, 7208 (2021)
  • Roy S, Zhu D, Parak WJ, Feliu N Lysosomal Proton Buffering of Poly(ethylenimine) Measured In Situ by Fluorescent pH-Sensor Microcapsules. ACS Nano. 14, 8012-8023 (2020)
  • Liu Z, Escudero A, Carrillo-Carrion, C, Chakraborty, I, Zhu, D, Gallego M, Parak, WJ, Feliu N. Biodegradation of bi-labelled polymer-coated rare-earth nanoparticles in adherent cell cultures. Chemistry of Materials, 32, 1, 245-254 (2020)
  • Sun X, Gamal M, Nold P, Said A, Pelaz B, Schmied F, von Pückler K, Chakraborty I, Figiel J, Zhao Y, Brendel C, Hasssan M, Parak WJ, Feliu N. “Tracking stem cells and macrophages with gold and iron oxide nanoparticles The choice of the best suited particles”. Applied Materials Today. 15, 267-279 (2019)
  • Feliu N, Neher E, Parak WJ. Toward an optically controlled brain -Noninvasive deep brain stimulation can be achieved by optical triggers. Science 359, 633-634 (2018)

Transfersysteme

Ein physiologisches Umfeld birgt eine große Anzahl von Einflussfaktoren, die bei einer gezielten Aufnahme von Fremdmaterial wie Wirkstoffen, Tracern oder Kontrastmitteln berücksichtig werden müssen. Moderne Therapien und medizinische Bildgebungsverfahren verfolgen in der Regel minimalinvasive Ansätze. Um unter anderem eine gezielte Applikation von Wirkstoffen zu gewährleisten sind Transfersysteme nötig, die entsprechenden biologischen Anforderungen gerecht werden. Wir entwickeln hierzu diverse anwendungsspezifische Lösungen, die von Polymerliganden für anorganische Nanopartikel bis hin zu Lipidnanopartikeln als Wirkstofftransporter reichen.

Tenside / Lipide

  • Synthese von Tensiden und Lipiden
  • Anpassung / Funktionalisierung für spezielle Targetmotive
  • Anpassung / Funktionalisierung zur Stabilisierung der Beladung

Wirkstoffverkapselung

  • zielgerichtete Verkapselung von Wirkstoffen mittels mikrofluidischer Verfahren
  • Transfersysteme für mRNA, autoantigen Peptide und andere Wirkstoffe

Liganden / Oberflächenmodifikation

  • Synthese von Liganden zum physiologischen Einsatz von anorganischen Nanopartikeln
  • etablierte Blockcopolymer-Ligandensysteme zum effizienten Einsatz von Quantum Dots in der nanomedizinischen Forschung

Um Wirkstoffe gezielt in Zellen zu transportieren, sind hoch spezifische und effziente Transfersysteme erforderlich.

Liganden / Oberflächenmodifikation

  • Synthese von Liganden zum physiologischen Einsatz von anorganischen Nanopartikeln
  • etablierte Blockcopolymer-Ligandensysteme zum effizienten Einsatz von Quantum Dots in der nanomedizinischen Forschung

Publikationen

  • Budiarta M, Roy S, Feliu N, Beck T “Overcoming non-specific interactions for efficient encapsulation of doxorubicin in ferritin nanocages for targeted drug delivery”. SMALL, 19(21):e2205606 (2023)
  • Zhu D, Yan H, Zhou Z, Tang J, Liu X, Hartmann R, Parak WK, Shen Y, Feliu N, "Influence of the Modulation of the Protein Corona on Gene Expression Using Polyethylenimine (PEI) Polyplexes as Delivery Vehicle", Advanced Healthcare Materials 10, 2100125 (2021)
  • Zhu D, Roy S, Liu Z, Weller H, Mews A, W. J. Parak N. Feliu “Remotely controlled opening of carrier vehicles inside cells by external triggers upon release of their molecular cargo”, Advanced Drug Delivery Reviews 138:117-132 (2019)

Polymer-Additive

Polymere werden oft als Verdickungsmittel und Stabilisatoren in Cremes, Lotionen oder auch Make-up-Produkten verwendet. Sie sorgen für die gewünschte Textur und verhindern, dass die Formulierung sich trennt oder absetzt. Wir entwickeln Polymere, die speziell auf die jeweilige Anwendung zugeschnitten sind.

Biopolymere

  • neue kosmetische Rohstoffe
  • innovative Lösungen zur Reduzierung von Mikro - und Flüssigplastik in der Industrie
  • Entschäumer auf Biobasis
  • Emulgatoren
  • UV-Absorber
  • Modifizierung von Nano- und Mikrofaserzellulose
  • neuartige Rheologiemodifizierer

Spezielle Polymere

  • Acrylate
  • Block-Copolymere
  • Polymerpartikel
  • LNP-Systeme
  • Trägersysteme
  • Core-shell Partikel

Leistungen

  • Entwicklung von Syntheseprozessen und Upscaling bis zu 5 L
  • Optimierung und Qualitätsicherung
  • umweltfreundliche Herstellungsverfahren
  • verschiedene Synthesetechniken: u.a. radikalische, anionische, kationische Polymerisation, Ringöffnungspolymerisation 
  • Charakterisierung von Polymeren

Projekte

  • neues Material für UV-Schutz
  • biobasierte Entschäumer
  • Modifikation von Nanocellulose und Anwendung in der Lebensmittelindustrie
  • Emulgator auf der Basis von modifizierter Stärke und Prüfung in Formulierungen
  • Oberflächenmodifizierung von Partikeln
  • Herstellung akrylatbasierter Verdicker

Analytik

  • Gelpermeationschromatographie (GPC)
  • Thermogravimetrie-Analyse (TGA)
  • Differential Scanning Calorimetry (DSC)
  • Infrarotspektroskopie (FTIR)
  • mikroskopische Methoden (TEM, REM, EDX, FIB, Durchlicht-und Auflichtmikroskopie, Fluoreszenzmikrokopie, Konfokale Laserscanning Mikroskopie)
  • Ladungsdichte
  • Stabilitätstest
  • Tensiometrie
  • spektroskopische Methoden (IR, NMR, UV/VIS, NIR, Fluorescence Lifetime, Raman)
  • rheologische Eigenschaften

Kosmetik und Cosmeceuticals

Kosmetika sind Produkte, die die Haut pflegen, verschönern oder reinigen. Dazu gehören z. B. Make-up, Hautpflegeprodukte, Haarpflegeprodukte, Parfums und andere Artikel. Cosmeceuticals sind eine Mischung aus Kosmetik und Pharmazeutika. Sie enthalten aktive Inhaltsstoffe, die über rein kosmetische Effekte hinausgehen und eine gewisse therapeutische Wirkung haben. Wir entwickeln sowohl Kosmetika als auch Cosmeceuticals. Mit unserer langjährigen Expertise unterstützen wir Sie bei Fragen und bei der Entwicklung maßgeschneiderter Lösungen.

Analytik

  • Rheologiemessungen
  • mikroskopische Aufnahmen
  • Shelf-life-Tests
  • Stabilitätstests
  • Tests von Rohstoffen in verschiedenen Formulierungen
  • Qualitätskontrolle

Leistungen

  • Entwicklung von neuen Rohstoffen und Alternativen zu den derzeitigen petrochemisch basierten Rohstoffen
  • neue Systeme auf der Basis von aktiven Rohstoffen und anorganischen Partikeln
  • Stabilisierung von partikulären Zusatzstoffen in verschiedenen Produkten
  • zielgerichtete Verkapselung von Wirkstoffen mittels mikrofluidischer Verfahren
  • Transfersysteme für Wirkstoffe

Patente

  • DE102019200135A1 Zubereitung mit Vinylamine/N-vinylformamide Copolymer beschichteten Siliciumdioxidpartikeln – Aleksandrovic-Bondzic V., K. Berndt, Heinrich S. Eichner E., Traupe P.
  • DE102019200138A1 Zubereitung mit Vinylamine/N-vinylformamide Copolymer beschichteteten Cellulosepartikeln- Aleksandrovic-Bondzic V., K. Berndt, Traupe B.
  • US10023668 (B2)  -  Thickened Polymer , Aleksandrovic-Bondzic V, Mertens S., Foerster S.
  • DE102011119332 (A1)  -  Verwendung von über radikalische Emulsionspolymerisation erhältlichen Polymeren als Verdicker für Reinigungsmittel, Aleksandrovic-Bondzic V, Mertens S.
  • WO2011033040 (A2)  -  Antibacterial particles and their synthesis , Aleksandrovic-Bondzic V., Schlundt C. R., Werner K., Woost M.

Glossar

Hier finden Sie Erläuterungen zu häufig verwendeten Begriffen.

  • Nanopartikel sind winzige Teilchen, die in der Nanometer-Skala (1 Nanometer = 1 Milliardstel Meter) dimensioniert sind. Sie bestehen aus verschiedenen Materialien wie Metallen, Halbleitern, Polymeren oder organischen Substanzen und können eine Vielzahl von Formen haben, einschließlich Kugeln, Stäbchen oder komplexe Strukturen. Aufgrund ihrer winzigen Größe weisen Nanopartikel oft einzigartige physikalische, chemische oder optische Eigenschaften auf, die sie für ein breites Spektrum von Anwendungen attraktiv machen.

    Nanopartikel finden Anwendung in verschiedenen Bereichen wie der Medizin (z. B. für gezielte Arzneimittelabgabe), der Elektronik (z. B. für verbesserte Sensoren oder Displays), der Umwelttechnik (z. B. zur Wasseraufbereitung) und in der Kosmetik (z. B. für Sonnenschutzmittel).  

  • Transfersysteme sind spezielle Technologien oder Trägersysteme, die verwendet werden, um Wirkstoffe gezielt zu transportieren oder in bestimmte Bereiche im Körper zu bringen. Diese Systeme können auf verschiedene Weisen konzipiert sein, um die Wirksamkeit, Sicherheit und gezielte Anwendung von Medikamenten zu verbessern. Zu den häufigsten Transfersystemen gehören:

    Liposomen: Das sind künstlich hergestellte Vesikel, die aus Lipidschichten bestehen und Wirkstoffe in ihre Hohlkammern einschließen können. Liposomen können verwendet werden, um Medikamente zu transportieren und deren Freisetzung zu steuern.

    Nanopartikel: Diese sind sehr kleine Partikel im Nanometerbereich, die aus verschiedenen Materialien bestehen können (z. B. Metalle, Polymere). Nanopartikel können Wirkstoffe einschließen oder an ihrer Oberfläche tragen und so deren Aufnahme in Zellen oder Gewebe erleichtern.

    Polymerbasierte Mikropartikel: Diese sind kleine Partikel aus Polymeren, die Wirkstoffe enthalten und kontrolliert freisetzen können. Sie werden oft verwendet, um die Verweildauer von Medikamenten im Körper zu verlängern oder um sie gezielt freizusetzen.

    Hydrogele und Nanogele: Diese sind Netzwerke aus Wasser und Polymeren, die Wirkstoffe einschließen können und als Matrix dienen, um Medikamente lokal abzugeben.

    Dendrimere: Diese sind synthetische Moleküle, die eine Baumstruktur haben und Wirkstoffe in ihren Verzweigungen einschließen können. Sie werden für verschiedene medizinische Anwendungen, einschließlich der gezielten Arzneimittelabgabe, untersucht.

    Transfersysteme spielen eine entscheidende Rolle in der modernen Medizin, da sie helfen können, Medikamente gezielt zu platzieren, ihre Freisetzung zu kontrollieren und Nebenwirkungen zu reduzieren, indem sie die Aufnahme in gesunde Gewebe minimieren und die Konzentration in kranken Geweben oder Zellen maximieren.

  • Der Begriff »Cosmeceutical« setzt sich aus den Begriffen »Kosmetik« und »Pharmazie« zusammen, da diese Produkte Eigenschaften aus beiden Bereichen vereinen. Sie enthalten Wirkstoffe, die über rein kosmetische Effekte hinausgehen und eine gewisse therapeutische Wirkung auf die Haut haben.

    Im Gegensatz zu reinen Kosmetika können Cosmeceuticals höhere Konzentrationen an Wirkstoffen enthalten, die nachweislich positive Auswirkungen auf die Haut haben. Diese Wirkstoffe können beispielsweise antioxidative, entzündungshemmende, feuchtigkeitsspendende oder anti-aging Eigenschaften besitzen.

    Cosmeceuticals werden oft zur Behandlung spezifischer Hautprobleme wie Akne, Falten, Hyperpigmentierung oder zur allgemeinen Hautpflege eingesetzt. Sie liegen zwischen rein kosmetischen Produkten, die in erster Linie ästhetische Verbesserungen bieten, und pharmazeutischen Präparaten, die strengere regulatorische Anforderungen erfüllen müssen und oft für medizinische Zwecke verwendet werden.

  • Biofunktionalisierung bezieht sich auf den Prozess, bei dem biologische Moleküle, wie Proteine, Enzyme, Antikörper oder DNA, gezielt an Oberflächen von Materialien oder Nanopartikeln gebunden werden. Dies geschieht typischerweise durch chemische oder physikalische Methoden, um die Oberfläche mit biologisch aktiven Molekülen zu modifizieren.

    Die Hauptziele der Biofunktionalisierung sind:

    Verbesserung der Biokompatibilität: Durch die Bindung biologischer Moleküle können Materialien besser mit biologischen Systemen interagieren, was ihre Verträglichkeit und ihre Anwendung in biologischen oder medizinischen Anwendungen verbessert.

    Erweiterung der Funktionalität: Die gebundenen biologischen Moleküle können spezifische Funktionen verleihen, wie z. B. die Erkennung von Zielstrukturen (z. B. spezifische Zellen oder Krankheitserreger) oder die Modulation biologischer Prozesse.

    Beispiele für Biofunktionalisierung sind die Anbindung von Antikörpern an Oberflächen von Biosensoren zur Erkennung von Krankheitserregern, die Modifizierung von Nanopartikeln mit Peptiden zur gezielten Abgabe von Medikamenten oder die Immobilisierung von Enzymen auf Trägermaterialien zur katalytischen Umwandlung von Substraten.

    In der Nanotechnologie und Biotechnologie spielt die Biofunktionalisierung eine entscheidende Rolle, um Materialien mit spezifischen biologischen Funktionen auszustatten und ihre Anwendungen in Bereichen wie Medizin, Diagnostik, Umwelttechnik und Lebensmitteltechnologie zu erweitern.

  • Rheologie bezeichnet die Untersuchung des Fließverhaltens von Flüssigkeiten und viskoelastischen Materialien. Ein Rheologiemodifizierer wird verwendet, um die Viskosität und Fließeigenschaften eines Materials zu beeinflussen. Diese Modifizierer finden Anwendung in verschiedenen Branchen wie der Kosmetik, der Farben- und Lackindustrie, der Lebensmittelindustrie, der Baustoffindustrie und der Pharmazie. Sie tragen dazu bei, die Verarbeitungseigenschaften von Materialien zu verbessern, die Stabilität zu erhöhen und die gewünschten Eigenschaften des Endprodukts zu erzielen.

  • Entschäumer sind chemische Substanzen, die dazu dienen, die Bildung von Schaum in industriellen Prozessen zu reduzieren oder zu verhindern. Schaum entsteht durch das Einfangen von Luftblasen in einer Flüssigkeit und kann in verschiedenen Branchen, wie der Lebensmittelverarbeitung, der chemischen Produktion, der Papierherstellung und der Abwasserbehandlung unerwünschte Folgen haben.

    Der Einsatz von Entschäumern zielt darauf ab, die Schaumbildung zu kontrollieren und die Stabilität von Produkten oder Prozessen zu verbessern. Sie agieren, indem sie die Oberflächenspannung der Flüssigkeit herabsetzen oder die Entstehung von Luftblasen unterdrücken. Entschäumer bestehen typischerweise aus oberflächenaktiven Substanzen, die in der Lage sind, Luftblasen zu destabilisieren und zu zerstören.

  • Emulgatoren sind Substanzen, die verwendet werden, um eine Emulsion zu stabilisieren. Eine Emulsion ist eine Mischung aus zwei normalerweise nicht mischbaren Flüssigkeiten, wie zum Beispiel Öl und Wasser. Emulgatoren haben die Fähigkeit, die Grenzflächenspannung zwischen diesen beiden Flüssigkeiten zu verringern und zu verhindern, dass sich die Phasen wieder trennen. Sie helfen, fein verteilte Partikel der einen Flüssigkeit (z. B. Öl) in der anderen Flüssigkeit (z. B. Wasser) zu stabilisieren.

    Bioemulgatoren sind Emulgatoren, die auf natürliche Weise gewonnen werden oder aus natürlichen Quellen stammen. Sie können aus pflanzlichen oder tierischen Quellen, wie zum Beispiel aus pflanzlichen Ölen, Bienenwachs oder bestimmten Proteinen, gewonnen werden. Sie können zudem biologisch abbaubar sein.

    Beide Typen von Emulgatoren werden in zahlreichen Anwendungen eingesetzt, darunter in der Lebensmittelindustrie (zur Herstellung von Emulsionen wie Mayonnaise oder Salatdressings), in der Kosmetik (zur Stabilisierung von Cremes und Lotionen), in der Pharmazie (zur Herstellung von Arzneimittel-Emulsionen) und in der Landwirtschaft (zur Verbesserung der Wirksamkeit von Pflanzenschutzmitteln).

  • Eine Emulsion entsteht durch die Vermischung von zwei oder mehr nicht miteinander mischbaren Flüssigkeiten, typischerweise in Form einer Öl-Wasser-Mischung. In dieser Mischung sind fein verteilte Tröpfchen einer Flüssigkeit gleichmäßig in einer anderen Flüssigkeit verteilt. Dabei besteht eine Emulsion in der Regel aus einer dispergierten Phase, in der sich die feinen Tröpfchen befinden, und einer kontinuierlichen Phase, die die Flüssigkeit darstellt, in der die Tröpfchen verteilt sind.

    Es gibt zwei Haupttypen von Emulsionen: Öl-in-Wasser (O/W) und Wasser-in-Öl (W/O). Bei einer Öl-in-Wasser-Emulsion sind die Öltröpfchen in der Wasserphase verteilt, während bei einer Wasser-in-Öl-Emulsion die Wassertropfen in der Ölphase verteilt sind.

    Emulsionen spielen eine entscheidende Rolle in verschiedenen Bereichen wie der Lebensmittelindustrie (z .B. in Salatdressings und Mayonnaise), der Kosmetik (z. B. in Cremes und Lotionen) und der pharmazeutischen Industrie (z. B. in Medikamentenformulierungen). Sie ermöglichen es, verschiedene Inhaltsstoffe, die normalerweise nicht mischbar sind, in einer homogenen und stabilen Form zu kombinieren, was zu verbesserten Produkteigenschaften wie einer gleichmäßigen Verteilung, erhöhter Haltbarkeit und optimaler Funktionalität führt.

  • Die Verwendung von UV-Absorbern ist entscheidend, um sowohl menschliche Haut als auch Materialien vor den schädlichen Effekten der UV-Strahlung zu schützen. Sie spielen eine zentrale Rolle in der Erhaltung der Materialintegrität und der Hautgesundheit, indem sie UV-Strahlen effektiv absorbieren und in harmlose Wärme umwandeln.

    Anwendung in Sonnenschutzmitteln: In der Kosmetikindustrie sind UV-Absorber essentielle Bestandteile von Sonnenschutzmitteln. Sie verhindern, dass UV-Strahlen in die Haut eindringen und dort Schäden verursachen, die zu vorzeitiger Hautalterung und Hautkrebs führen können. Der Schutz erfolgt hauptsächlich durch Absorption, wobei etwa 90 Prozent des Schutzeffekts auf diesen Mechanismus zurückzuführen sind.

    Schutz von Materialien: UV-Absorber werden in Beschichtungen, Kunststoffen und Lacken eingesetzt, um die Auswirkungen von UV-Strahlung zu minimieren. Diese Strahlung kann zu Farbverlust, Rissbildung und der Zersetzung von Materialien führen. Durch die Absorption der UV-Strahlung wandeln UV-Absorber die Energie in harmlose Wärme um, wodurch die physikalischen und optischen Eigenschaften der Materialien erhalten bleiben.

    Arten von UV-Absorbern: UV-Absorber lassen sich in organische und anorganische Typen unterteilen. Organische Absorber wie Benzophenone und Hydroxybenzophenone sind häufig in Sonnenschutzmitteln zu finden, während anorganische Absorber wie Zinkoxid und Titandioxid in verschiedenen Anwendungen, einschließlich Kosmetik und Beschichtungen, verwendet werden.

     

     

Kontaktpersonen

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Contact Press / Media

Dr. Neus Feliu Torres

Abteilungsleiterin | Nanomedizinische Anwendungen; Gruppenleiterin | Nanopartikelbasierte Theranostik

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Grindelallee 117
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Contact Press / Media

Dr. Vesna Aleksandrovic-Bondzic

Gruppenleiterin | Nachhaltige Polymere / Home & Personal Care

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Telefon +49 40 2489639-12

Marcus Janschel

Contact Press / Media

Dr. Marcus Janschel

Gruppenleiter | Physiologisch aktive Nanostrukturen

Fraunhofer IAP
Grindelallee 117
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Telefon +49 40 2489 639 41