Im Projekt BeBIO2 untersucht das Fraunhofer IAP gemeinsam mit Partnern aus Industrie und Forschung den Einsatz von Biokunststoffen und Bioverbundwerkstoffen in langlebigen Produkten. Ziel ist es, die Umsetzung einer nachhaltigen Kunststoffwirtschaft zu beschleunigen.
Erneuerbare Ressourcen wie Lignin, Cellulose und Stärke spielen eine immer wichtigere Rolle bei der Entwicklung neuer biobasierter Kunststoffe. Doch um konventionelle Produkte zu ersetzen, müssen diese eine ähnliche Leistungsfähigkeit für den Einsatz in Büroausstattungen, Kinderspielzeug, Gehäusen für Elektrowerkzeuge, dem Baugewerbe oder ähnlichen Bereichen zeigen.
Untersuchung und Erhöhung der Langzeitbeständigkeit von Biokunststoffen und Bioverbundwerkstoffen
Wie Biokunststoffe und Bioverbundwerkstoffe optimiert werden können und welche Faktoren die Langzeitbeständigkeit beeinflussen, untersucht das Fraunhofer IAP in zwölf Teilprojekten innerhalb des Forschungsverbundes BeBIO2 mit der Universität Kassel (Institut für Werkstofftechnik, Fachgebiet Kunststofftechnik), der Universität Stuttgart (Institut für Kunststofftechnik) und der Altair Engineering GmbH. Zusätzlich bringen über 50 Industriepartner ihre Expertise ein.
Das Projekt umfasst dabei alle Aspekte – von der Materialauswahl über die Verarbeitung, den Änderungen der Struktureigenschaften bis hin zur Prüfung mechanischer Materialkennwerte sowie der Langzeitstabilität. Die Untersuchungen zielen auf die Beständigkeit gegenüber zahlreichen Faktoren ab, wie beispielsweise Temperatur, Luftfeuchtigkeit sowie UV-Strahlung und die Beständigkeit gegenüber Chemikalien. Branchenspezifisch werden verschiedene Einflussfaktoren und Alterungsszenarien eingesetzt, um mittels der erlangten Informationen für die jeweilige Anwendung beständige Kunststoffe zu entwickeln. Die Forschungsergebnisse fließen in eine frei zugängliche Datenbank ein, um sie Unternehmen leicht zugänglich zu machen.
Gefördert wird das Projekt BeBIO2 vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft über die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V.