Nachwachsende Rohstoffe − Basis für neue Materialien
Biobasierte Alternativen zu herkömmlichen, auf der Erdölchemie aufbauenden Polymersystemen, gewinnen in den verschiedensten Applikationsfeldern immer mehr an Bedeutung. Die Endlichkeit fossiler Ressourcen, die Abhängigkeit vom Rohstoff Erdöl und die materialbedingte Netto-Emission von CO2 bei der Verbrennung (oder Verrottung) von Kunststoffen sind Anlass, nach neuen Wegen zur Herstellung von Polymeren aus nachwachsenden Rohstoffen zu suchen. Marktfähige technische Lösungen müssen jedoch, über den Aspekt der Biobasiertheit hinaus, Vorteile gegenüber eingeführten petrobasierten Materialien bezüglich Eigenschaftsprofil oder Preis bieten. Die anwendungsorientierten Forschungsarbeiten der Abteilung »Materialentwicklung und Strukturcharakterisierung« haben genau dies zum Ziel.
Materialentwicklung
Anwendungsorientierte Materialentwicklung auf dem Gebiet der Thermoplaste und Duromere bildet den Schwerpunkt der Forschungsarbeiten in der Abteilung. Im Fokus stehen nicht nur die Modifizierung, Additivierung und Verstärkung von petrobasierten Polymeren, sondern schwerpunktmäßig auch von biobasierten Polymeren. Ziel ist es, deren physikalische, mechanische, thermomechanische und verarbeitungsrelevanten Eigenschaften zu verbessern.
Strukturcharakterisierung
Ein wesentlicher Bestandteil unserer Arbeit ist die Aufklärung von Struktur-Eigenschafts-Beziehungen der entwickelten Materialien. Dazu nutzen wir die langjährigen Erfahrungen unserer Mitarbeiter auf den Gebieten der Licht- und Elektronenmikroskopie, Röntgenbeugung und NMR-Spektroskopie sowie eine gute Ausstattung mit wissenschaftlichen Geräten zur Strukturcharakterisierung. Die verschiedenen Methoden ergänzen sich sehr gut, wodurch unterschiedliche Strukturniveaus erfasst werden können. Deshalb werden sie oft in einer effektiven Kombination eingesetzt.