Robinie als Rohstoffpflanze für industrielle Anwendungen (Robi)

Wertvolle Ressourcen für die Industrie

Widerstandsfähig, anspruchslos und voller Potenzial: Die Robinie wächst dort, wo andere Bäume längst aufgeben. Sie kommt mit schwierigen Böden zurecht, wächst schnell, liefert wertvolle Inhaltsstoffe und zeichnet sich durch eine bemerkenswerte Trockenheits- und Hitzetoleranz aus. Damit wird sie in Zeiten des Klimawandels zu einer Baumart von wachsender Bedeutung – und könnte sich als wertvolle Rohstoffquelle für Industrie und Bioökonomie erweisen.

Genau hier setzt das Projekt »Die Robinie als Rohstoffpflanze für industrielle Anwendungen« (Robi) an. Ziel ist eine möglichst ganzheitliche stoffliche Nutzung der in Brandenburg angebauten Robinie – vom Kernholz bis zur Rinde. Im Mittelpunkt stehen vor allem die Holzbestandteile Cellulose, Hemicellulose und Lignin sowie Extraktstoffe aus Rinde und Holz, die für vielfältige industrielle Anwendungen erschlossen werden sollen. Erste Untersuchungen befassen sich mit möglichen Einsatzgebieten als biobasierte Verdickungsmittel, Filmbildner, Harze und Holzschutzmittel. Die Ergebnisse werden mit kommerziell verfügbaren Produkten verglichen und eröffnen neue Perspektiven für die nachhaltige Nutzung dieser besonderen Baumart.

 

Vom Baum zu Hightech-Polymeren

Das Fraunhofer IAP übernimmt im Projekt zentrale Aufgaben in der Laborforschung und Verfahrenstechnik.

  • Anhand von Proben aus Schaftholz, Astholz, Reisig und Rinde aus dem Agrarholzanbau sowie von Reststoffen wie Rinde und Holzspänen aus der Holzindustrie führt das Fraunhofer IAP umfangreiche Untersuchungen durch. 
  • In laborspezifischen Vorversuchen werden geeignete Extraktions-, Aufschluss- und Trennverfahren entwickelt und angepasst, um spezifische Inhaltsstoffe und Feinchemikalien zu isolieren. 
  • Im Mittelpunkt steht die Grundcharakterisierung von Cellulose, Hemicellulose und Lignin. Diese werden mittels polymeranaloger Synthesen stofflich modifiziert, sodass neue Derivate in oligomerer und polymerer Form entstehen.
  • Die so gewonnenen Substrate bilden die Grundlage für eine vielseitige industrielle Weiterverarbeitung und eröffnen neue Perspektiven für die Herstellung marktfähiger Produkte. 

Auf diese Weise leistet das Fraunhofer IAP einen wichtigen Beitrag zur Etablierung nachhaltiger Stoffkreisläufe und zur Förderung einer biobasierten Wirtschaft.

 

 

 

Weitere Infos zum Projekt:

ROBI-Projektseite | Land-Innovation-Lausitz LIL