Fraunhofer Cluster of Excellence

Circular Plastics Economy CCPE

Produkte neu denken – das ist der Ansatz des Fraunhofer Cluster of Excellence »Circular Plastics Economy« CCPE. Dabei wird der gesamte Lebensweg eines Produkts betrachtet – von der Auswahl der Materialien, dem Produktdesign über die Nutzung bis hin zum Recycling. Ziel ist es, eine sogenannte zirkuläre Kunststoffwirtschaft zu schaffen, bei der Materialien möglichst lange im Kreislauf bleiben.  

Fraunhofer IAP im Cluster

Das Fraunhofer IAP ist im Rahmen des Clusters für das Research Department »Circular Polymers« verantwortlich und arbeitet eng mit den Fraunhofer-Instituten LBF, ICT und UMSICHT zusammen.

  • modifizierte Polybutylensuccinate als Ersatz für polyolefinhaltige Kunststoffprodukte
  • thermoplastische Polyesterelastomere (TPEE) aus biobasierter Furandicarbonsäure
  • Fasern aus Stereokomplex-Polylactid (PLA)
  • thermomechanisches Recycling von Faserverbundwerkstoffen (Organoblechen)

Aktivitäten im Jahr 2024

Hochwertige Fasern aus Kunststoffabfällen

Im Projekt »textile Flächengebilde« konnte 2024 gezeigt werden, dass sich auch aus Kunststoffabfällen wieder hochwertige Produkte herstellen lassen – zum Beispiel Dachunterspannbahnen. Diese Produkte enthalten meist Vliese aus Polypropylen (PP) oder Polyethylenterephthalat (PET). Das Fraunhofer IVV gewann mittels eines lösemittelbasierten Verfahrens aus einem Polyolefinabfallstrom Polypropylen (PP). Aufgrund der guten Qualität konnte es am Fraunhofer IAP zu PP-Fasern verarbeitet werden. Das gereinigte Recyclingmaterial konnte stabil versponnen und zu Multifilamentgarn verarbeitet werden. Dabei zeigte es gute textile Eigenschaften.
Auch der Kunststoff Polyethylenterephthalat (PET) konnte mittels Solvolyse rezykliert werden. Das gewonnene Zwischenprodukt BHET (Bis(2-Hydroxyethyl)terephthalat ) wurde nach der Aufreinigung am Fraunhofer IAP zu neuem PET polymerisiert und zu Fasern verarbeitet, die durch ihre gute Qualität überzeugten. Beide aus Abfallstoffen gewonnenen Fasertypen (PP und PET) wurden anschließend zu Nadelvliesen verarbeitet, um die Anwendbarkeit der hergestellten Faserstoffe an einem textilen Flächengebilde zu demonstrieren.
 

Biobasierte Kunststoffe für anspruchsvolle Anwendungen

Ein weiterer Schwerpunkt im Jahr 2024 war die Entwicklung biobasierter Kunststoffe. Ziel ist es, Kunststoffe auf pflanzlicher Basis so weiterzuentwickeln, dass sie auch für anspruchsvolle Anwendungen geeignet sind. Die Verwendung biobasierter Kunststoffe trägt dazu bei, den Einsatz fossiler Ressourcen zu senken und so den CO₂-Fußabdruck von Kunststoffprodukten zu vermindern. Ein Beispiel dafür sind Gewächshausfolien, die größtenteils aus Polyethylen (PE) hergestellt werden. Diese Folien sind oft komplex aufgebaut und schwer zu recyceln, da sie verschiedene Schichten und Zusatzstoffe enthalten, etwa für UV-Schutz oder Antibeschlagwirkung. Die Erschließung dieser Anwendung mit biobasierten Kunststoffen wie Polybutylensuccinat (PBS) stellt im Sinne des erneuerbaren Kohlenstoffs als Leitgedanken ein anspruchsvolles Unterfangen dar. Im Projekt, das in enger Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer LBF durchgeführt wird, werden modifizierte Polybutylensuccinate (PBS) entwickelt, die für den Einsatz als Gewächshausfolien angepasst sind. Neben der Verbesserung der Verarbeitungsstabilität besteht das Entwicklungsziel darin, die Witterungsbeständigkeit durch den gezielten Zusatz von Additiven zu erhöhen.

Fraunhofer Cluster of Excellence Circular Plastics Economy CCPE

Der Wandel von einer linearen zu einer zirkulären Kunststoffwirtschaft gelingt nur mit einem Multi-Stakeholder-Ansatz. Aus diesem Grund bündelt Fraunhofer CCPE Kompetenzen und Infrastrukturen von sechs Instituten der Fraunhofer-Gesellschaft und kooperiert eng mit Partnern aus der Wirtschaft. Gemeinsam arbeiten sie an systemischen, technischen und sozialen Innovationen.
Für  Kunden und Partner aus Wirtschaft und der öffentlichen Hand werden sowohl Verfahren als auch Produkte und Anlagen bis zur Einsatz- und Marktreife entwickelt, realisiert und optimiert.


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