Innovationen für eine nachhaltige Zukunft

Vorwort zum Jahresbericht 2023

Liebe Leserinnen und Leser,

wir machen Materialien, Prozesse und Technologien nachhaltig. Das erfordert wissenschaftliche Exzellenz gepaart mit einem tiefen Verständnis der Anforderungen von Industrie und Gesellschaft. Dieses Wissen ermöglicht es uns, nachhaltige Lösungen entlang des Wertschöpfungskreislaufs von Polymeren zu entwickeln. Unsere Leichtbaulösungen helfen, Energie und Rohstoffe zu sparen, mit fluorfreien Materialien bieten wir Alternativen zu umweltschädlichen PFAS-haltigen Produkten und unsere Pilotanlagen ermöglichen es, nachhaltige Produkte und Verfahren aus dem Labor in den industrienahen Maßstab zu überführen.

Dreiviertelansicht von Prof. Dr. Alexander Böker, Institutsleiter des Fraunhofer IAP, auf dem Gang des Institutsgebäudes
© Fraunhofer IAP, Foto: Kristin Stein
Prof. Dr. Alexander Böker, Institutsleiter

Viele Bürgerinnen und Bürger sowie Partnerinnen und Partner aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft teilen unsere Vorstellung einer nachhaltigen Zukunft. Ich freue mich sehr darüber. Denn der Weg dahin erfordert sowohl zahlreiche Schritte als auch überzeugte Zusammenarbeit und gegenseitige Unterstützung. Nur gemeinsam können wir die Lebensqualität der Menschen verbessern und gleichzeitig so gewaltigen Herausforderungen wie dem Klimawandel und knappen Ressourcen begegnen.

Im September 2023 eröffneten wir am Fraunhofer-Pilotanlagenzentrum PAZ in Schkopau einen Neubau mit zusätzlichen Kapazitäten für nachhaltigere Polymersynthesen bis in den Tonnenmaßstab. Finanziert wurde der Bau mit rund sieben Millionen Euro aus Mitteln der Europäischen Union, des Ministeriums für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt und des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Ich danke den Beteiligten sehr herzlich für diese Investition in eine nachhaltige Zukunft.

Im Verbundvorhaben »SpreeTec neXt« entwickeln Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unseres Instituts gemeinsam mit mehr als 70 Partnern neue Fertigungstechnologien für Komponenten und Systeme der dezentralen Energietechnik. Unsere Zusammenarbeit mit der Brandenburgisch Technischen Universität Cottbus - Senftenberg ist damit im letzten Jahr nochmals intensiver geworden. Zudem konnten wir die Kooperation mit der Universität Potsdam im Rahmen des Fraunhofer-Leistungszentrums »Integration biologischer und physikalisch-chemischer Materialfunktionen« vertiefen. Das Leistungszentrum entfaltet immer mehr Wirksamkeit und unterstützt die Forscherinnen und Forscher in hervorragender Weise dabei, neue Technologien und aktuelles Wissen in die Wirtschaft und in die Gesellschaft zu transferieren.

Weiterhin sind wir im Fraunhofer Strategischen Forschungsfeld Bioökonomie federführend gemeinsam mit den Fraunhofer-Instituten IGB und IVV. Im letzten Jahr stellten wir den in unserer Fraunhofer Roadmap entwickelten Ansatz der zirkulären Bioökonomie auf europäischer Ebene vor und diskutierten diesen im Rahmen eines Workshops mit Politik, Forschung, Industrie und Gesellschaft. Diese internationale Vernetzung ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer nachhaltigen Zukunft. Schwerpunkte des Workshops im September 2023 waren die Bedeutung der Biokunststoffe für die Kreislaufwirtschaft sowie die ökologischen und ökonomischen Herausforderungen der Bioökonomie.

Überaus erfolgreich innerhalb der Fraunhofer-Gesellschaft arbeiten wir bei der Entwicklung komplexer Technologietrends in den Fraunhofer Cluster of Excellence zusammen. Im Forschungscluster Circular Plastics Economy CCPE gelang es, Faserverbundwerkstoffe thermomechanisch zu recyceln. Die Forscherinnen und Forscher im Cluster Programmierbare Materialien entwickelten ein thermisch schaltbares Getrieberad, welches als Überlastschutz implementiert werden kann. Beide Cluster wurden letztes Jahr begutachtet und werden nun bis zum Jahr 2026 weitergeführt.

Im Frühjahr 2023 präsentierte das Fraunhofer-Team um SmartID erstmals einen fälschungssicheren QR-Code. Er ermöglicht es, Verpackungen anhand ihrer Eigenschaften zu markieren und dann auch wieder zu identifizieren. Die innovative Technologie entwickelten die Projektbeteiligten innerhalb von drei Jahren zur Marktreife. Mittlerweile wurde die erste Lizenz dafür vergeben. Eine Erfolgsgeschichte, die ich mir auch für weitere Technologien mit nachhaltiger Wirkung wünsche. Vorzugsweise gemeinsam mit Ihnen.

Ich freue mich auf Ihre Anfrage.

Ihr Prof. Dr. Alexander Böker

Institutsleiter