Polymersynthese

Forschungsthemen

 

Bild? oder fällt weg?

Polylactid, PLA

PLA ist ein biobasierter aliphatischer Polyester mit - für diese Polymerklasse - ungewöhnlich hohem Modul und hoher Zugfestigkeit. Seine Barriereeigenschaften eignen sich vor allem für die Verpackung von Frischwaren.

  1. Reines PLA ist spröde und verfügt über geringe Bruchdehnung und Schlagzähigkeit.
  2. Der technisch implementierte PLA-Syntheseprozess ist aufwändig und vielstufig, die Möglichkeiten zur Beeinflussung der Polymerstruktur gering.
  3. Das mechanische Recycling von PLA führt häufig zu verschlechterten Eigenschaften.
     

Wir passen die Eigenschaften von PLA der jeweiligen Anwendung an, verbessern Syntheseprozesse und entwickeln End-of-Life-Optionen.

Polylactid, PLA

Mechanische Eigenschaften

 

Weiche PLA-Materialien

Bild: Strang aus klassischem PLA (links) und einem biegsamen PLA-Material (rechts)

  • Blockcopolymere mit Weichblöcken aus der Polyurethan-Chemie
  • keine migrierenden Weichmacher
  • Bruchdehnung und Schmelzeeigenschaften einstellbar

 

Polylactid, PLA

Vereinfachte Prozessführung

  • Prozessführung kombiniert mit
    Strukturvariation
  • basierend auf Polykondensation und Kettenverlängerung mittels reaktiver Extrusion
  • Möglichkeit zur Synthese von PLA-Typen mit breitem Eigenschaftsprofil

Polylactid, PLA

Chemisches Recycling

  • chemisches Recycling zu Lactid
  • Alt-PLA wird zu Neuware rezykliert 

Polylactid, PLA

PLA-Miniplant

Wir unterstützen Sie bei der
Entwicklung neuer PLA-Materialien!

 

  • alle synthetischen Fragestellungen mit Bezug zu Polylactid
  • PLA-Synthesen im kg-Maßstab

Isocyanatfreie Polyurethane

Konventionelle Polyurethane werden aus giftigen Isocyanaten hergestellt und weisen häufig Schwankungen der Materialeigenschaften auf. Beides sorgt besonders in sensiblen Einsatzbereichen wie der Medizintechnik für Probleme.

Wir entwickeln Polyurethane für Ihre Medizinprodukte, die frei von giftigen Isocyanaten sind (Nonisocyanate polyurethane, NIPU). Sie erfüllen die Anforderungen ebenso wie konventionelle Polyurethane und haben darüber hinaus auch sehr reproduzierbare Materialeigenschaften.

 

Ihr Ansprechpartner: Dr. Christoph Herfurth

Isocyanatfreie Polyurethane

Prozessentwicklung

  • Polykondensation mit variabler Rezeptur
  • Batch und semi-Batch
  • Extrusion zu NIPU-Strängen,
    NIPU-Schläuchen
  • Spritzguss von NIPU

Isocyanatfreie Polyurethane

Maßgeschneiderte Materialeigenschaften

 

  • variable Shore-Härten
  • einstellbarer Verarbeitungsbereich (Schmelzverhalten)
  • Variation der Material-Kenngrößen
    (Zugfestigkeit, Bruchdehnung, 
    E-Modul)

Biobasierte Materialien auf Basis von Furandicarbonsäure

Politik sowie europäische Kunststoffhersteller verpflichten sich auf Strategien im Sinne einer Kreislaufwirtschaft wie z.B. intelligentes Produktdesign, Reparaturmanagement und hohe Sammelquoten. Ein Baustein dieser Strategie müssen daher neue biobasierte Stoffströme sein.

Wir entwickeln biobasierte Alternativen zu konventionellen Polyestern - von Ausgangsstoffen bis zur Prozessoptimierung.

 

Ihr Ansprechpartner: Dr. Daniel Zehm

Furandicarbonsäure

Biobasierte FDCA-Stoffströme

Nutzung von 2,5-Furandicarbonsäure (FDCA) als biobasiertem und aromatischen Baustein für Polykondensationsprodukte

  • Thermoplaste wie PEF
  • thermoplastische Elastomere
  • Reaktivharze (Duromere)

ComCarbon®-Technologie

Schmelzspinnbare PAN-Copolymere für Carbonfasern

Für Anwendungen in der Automobilbranche, Windkraftanlagen oder der Luftfahrt gewinnen leichte, carbonfaserverstärkte Materialien stetig an Bedeutung. Carbonfasern (C-Fasern) vereinen dabei auf einzigartige Weise geringes Gewicht mit herausragenden Materialeigenschaften. Polyacrylnitril (PAN) ist das wichtigste Precursor-Material für C-Fasern. Der Herstellungsprozess hat jedoch Nachteile:

  • Precursor-Spinnen macht 40 Prozent der C-Faser-Kosten aus
  • bisher nur aus Lösung möglich, denn PAN schmilzt nicht
  • Einsatz von problematischen Lösungsmitteln
     

Mit unserer ComCarbon®-Technologie überwinden wir diese Nachteile und stellen nachhaltige, biobasierte Carbonfasern her.

 

ComCarbon®-
Technologie
des Fraunhofer IAP

 

  • Schmelzspinnen von PAN-Copolymeren führt zur Kostenreduktion für C-Faser um 33 %
  • Schmelzbereiche einstellbar
  • Fließeigenschaften nach Maß für verschiedene Schmelzspinn-Technologien
  • Entwicklung Spinnprozess im Haus

Anwendungen:

  • Textilfasern
  • C-Faser-Precursoren
  • Vliese
 

Nachhaltige
Carbonfasern

Wir bieten Ihnen individuelle Strategien und Lösungen, um Herstellungs- und Verarbeitungsprozesse von Carbonfasern ökonomischer und ökologischer zu gestalten.

Funktionalisierte Holzleime

Bei herkömmlichen Heißwasser- bzw. witterungsbeständigen Holzleimen, beispielsweise für Fensterkanteln oder Holzfußböden, gibt es Herausforderungen bei der Verarbeitung, um die gewünschte Leimfestigkeit zu erreichen.

Wir verwenden reaktive Latexmischungen, die einen 1-Komponenten-Kleber ermöglichen und die Leimfestigkeit erhöht.  

Funktionalisierte Holzleime

Zweikomponentenklebstoff im Eintopf

  • Mischung von PVAc-Dispersionen mit
    komplementärer, reaktiver Funktionalität beim Produzenten
  • für den Anwender als
    1-Komponenten-System verarbeitbar
  • pH-neutral einstellbar
  • formaldehydfrei
  • isocyanatfrei

Polyacrylat-Systeme (Acrylics) und Polystyrol-Beads (Styrenics)

Polyacrylat- und Polystyrol-Systeme lassen sich für verschiedenste Anwendungen angefangen von Klebstoffen und Coatings über Ionenaustauscher bis hin zu Säulenmaterialien für die Point-of-Care (PoC)-Diagnostik (Schnelltests) und kontrollierte Wirkstofffreisetzung designen. Wir entwickeln mit Ihnen nachhaltige Prozesse und maßgeschneiderte Materialien und unterstützen Sie mit unserer Expertise und unserem Equipment bei Prozessoptimierung, Upscaling und Troubleshooting.

Wir beherrschen das gesamte Spektrum klassischer Heterophasen-Polymerisationen.

Acrylics

  • Klebstoffe
  • Coatings
  • Zähmodifikatoren
  • Wirkstofffreisetzung

Bild: Kern-Schale-Partikel unter dem Videomikroskop

  • Emulsions-/Suspensionspolymerisation
  • vernetzte oder unvernetzte Partikel
  • besondere Partikelgeometrien: 
    • Kern-Schale
    • Interpenetrierende Netzwerke (IPN)
  • kontrollierte radikalische Polymerisation (ATRP, SET-LRP, RAFT)

Styrenics

  • Ionenaustauscher
  • LC-Säulenmaterial
  • schäumbares PS (EPS)
  • Trägermaterial (Diagnostik)
  • Dispersionsfarben

  • Emulsions-, Dispersions- und Suspensionspolymerisation
  • vernetzte oder unvernetzte Partikel
  • Partikelgrößen von 10 nm bis 2000 µm
  • Copolymerisation zu funktionalisierten PS-Partikeln

Kationische Polyelektrolyte als Flockungshilfsmittel

Kationische Polyelektrolyte bestimmen als Flockungshilfsmittel Technologie und Ökonomie von Prozessstufen in der Abwasseraufbereitung und der Papierherstellung. Kommerzielle Flockungshilfsmittel auf Acrylatbasis werden bei erhöhten Temperaturen, nicht-neutralem pH oder bei hohen Salzfrachten unwirksam. Sie müssen zudem aufwändig gelöst werden oder enthalten Öle oder Salze als Trägerphase.
 

Wir entwickeln kationische Polyelektrolyte, die einfach anzuwenden sind und/oder auch unter schwierigen Bedingungen eine hohe Wirksamkeit entfalten.

Hydrolysestabile Flockungshilfsmittel

Prozessfenster

Hochkationische Polymere auf Basis von Diallyldimethylammoniumchlorid DADMAC

  • acrylamidfrei
  • Molmassen bis zu 1 Mio g/mol
  • hydrolysestabil, daher anwendbar über breite pH-und Temperaturbereiche sowie Salzkonzentrationen
  • Polymerdispersion in Trägeröl

Kationische Polyelektrolyte als Flockungshilfsmittel

Anwendungsform

 

Kombination von Primärflockungsmitteln und Flockungshilfsmitteln

  • wässrige Dispersion von kationischem Polyacrylamid
  • enthält Aluminium-Salze als Primärflockungsmittel; ohne zusätzliche Salzfracht
  • Wirkstoff durch Verdünnung mit Wasser anwendungsbereit

Polybutylensuccinat (PBS)

Im Jahr 2018 wurden weltweit 359 Mio. Tonnen Kunststoffe produziert. Davon entfallen ca. 61,8 Mio. Tonnen auf Europa. Verarbeitet werden in Europa ca. 51,2 Mio. Tonnen. Knapp die Hälfte des Gesamtverbrauch entfällt dabei auf die Polyolefine PE und PP. [Quelle: PlasticsEurope]. Polyolefine sind nicht biologisch abbaubar. Sie akkumulieren weltweit als Müll in der Umwelt.
 

Wir entwickeln bioabbaubares Polybutylensuccinat, das Polyolefine ersetzen kann.

Bioabbaubares
Polybutylensuccinat als Polyolefin-Ersatz

  • Entwicklung modifizierter PBS-Typen zur Abdeckung des Eigenschaftsprofils der Polyolefine
  • biobasiert herstellbar
  • bioabbaubar nach DIN EN 13432

Mikrogele aus inverser Emulsionspolymerisation

Thermoresponsive Mikrogelpartikel reagieren auf externe Stimulation durch Temperatur. Wird eine kritische Temperatur erreicht, quellen oder schrumpfen diese Partikel reversibel (programmierbar). Die Synthese solcher Partikel ist bisher im Wesentlichen mittels Fällungspolymerisation beschrieben. Doch dieses Polymerisationsverfahren ist nicht effizient skalierbar.
 

Wir entwickeln skalierbare Syntheseprozesse.

Mikrogele

Skalierbare Prozessentwicklung

  • skalierbare Synthese durch inverse Emulsionspolymerisation
  • kritische Temperatur durch gezielte
    Monomerauswahl einstellbar
  • Temperaturbereich von 32 bis 42°C  abgedeckt

Teilbiobasierte Copolyamide

Polyamide sind technische Kunststoffe mit vielfältigen Anwendungen. Ihre thermischen und mechanischen Eigenschaften können durch Copolymerisation auf einzelne Anwendungen zugeschnitten werden. 

Wir entwickeln Copolyamide auf der Basis kommerzieller oder neuer biobasierter Bausteine mit angepasstem Eigenschaftsprofil.

 

Grafik: Beeinflussung von Schmelzpunkt und Kristallisationsgrad von der Zusammensetzung eines teilbiobasierten Copolyamids

Copolyamide

Synthese von Copolyamiden aus
Caprolactam und biobasierter
11-Aminoundecansäure



  • Schmelzpunkt der Polyamide einstellbar im Bereich 120 °C - 200 °C
  • E-Modul und Zugfestigkeit vergleichbar mit PA6
  • Wasseraufnahme deutlich reduziert im Vergleich zu PA6
  • Elektronenbestrahlung für Erhöhung des E-Moduls nutzbar

Ihre Ansprechpartner

Antje Lieske

Contact Press / Media

Dr. Antje Lieske

Abteilungsleiterin | Polymersynthese

Fraunhofer IAP
Geiselbergstraße 69
14476 Potsdam

Telefon +49 331 568-1329

Christoph Herfurth

Contact Press / Media

Dr. Christoph Herfurth

Geiselbergstraße 69
14476 Potsdam

Telefon +49 331 568-1212

Daniel Zehm

Contact Press / Media

Dr. Daniel Zehm

Geiselbergstraße 69
14476 Potsdam

Telefon +49 331 568-1318